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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 74

1846 - Berlin : Klemann
74 Neuere Zeit. - ter Krieg mit den Niederlanden und Verluste in Europa, - Ostindien, Afrika und Amerika.. Theilnahme am 30jähri- gen Kriege; Spinola in der Pfalz. Die Kriege mit Fran- md) und England unglücklich; der pyrenäische Friede 1659, .durch große Opfer erkauft. Der Aufruhr des Ma- sauiello in Neapel unterdrückt 1618. Die Freiheit der Niederlande im westphälischen Frieden anerkannt. 1640. Portugal, seit 60 Jahren gemißhandelt, reißt sich los, erhebt den Herzog von Bragauza, Johann Iv., auf den Thron und bewahrt seine Selbstständigkeit. 1665—1700. Karl Ii. bis 1677 unter Vormundschaft seiner Mutter. Portugals Unabhängigkeit anerkannt 1668- Die Kriege gegen Frankreich 1666—1668, 1672—1678, 1689— 1697 für das erschöpfte Land unheilbringend. In Aussicht auf den kinderlosen Tod Karl's giebt indeß Ludwig Xiv. im Frieden zu Ryßwick das Eroberte zurück. Der spanisch- vstreichische Regentenstamm erlischt 1700 mit Carl Ii., nach- dem dieser den Enkel seiner altem Schwester und' Ludwig's Xiv., Philipp von Anjou, zum Nachfolger ernannt. 2. Das Haus Bourbon-Anjou seit 1701. 1701—1746. Philipp V. als König anerkannt. Gegen ihn erhebt Karl, zweiter Sohn Kaiser Leopold's und der jün- gern Schwester Karl's Ii. Ansprüche auf den spanischen Thron. Darüber: . 1701—1713. Der spanische Erbsolgekrieg. Die bedeutendsten europäischen Staaten nehmen an dem Kriege Theil, der auch in Italien, Deutschland und den Niederlanden geführt wird. England, Holland und Preu-, ßen, später auch das deutsche Reich, Savoyen und Portu- gal für Oestreich. Marlborough's und Eugens glän- zende Siege bei Höchstädt und B len heim 1704, Tu- rin 1706, O udenarde 1708, Malplag net 1709. Karl (Iii.), von Engländern und Cataloniern unterstützt, wird zweimal in Madrid, 1706 und 1710, als König anerkannt, muß aber nach ^em Verlust der Schlacht bei Villa vi-

2. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 105

1846 - Berlin : Klemann
Griechenland. 105 tue kleinen von Miaulis und Canaris geführten Flotten der Inseln Hydra und Spezzia. 1825. Ibrahim Pascha, von den Türken zu Hülfe gerufen, landet mit einem ägyptischen Heere in Morea, unterwirft und verwüstet das Land. Weiber und Kinder'werden als Sclaven nach Aegypten geschleppt. Misfolunghi fällt nach einer heldenmüthigen Verteidigung, 1826, 22. April. 1827. 6. Juli. Im Vertrage zu London wird Griechenland von den Großmächten für frei erklärt, die türkisch-ägyptische Flotte bei Navarin, 27. Oktbr., durch eine englisch-rus- sisch-französische Flotte vernichtet, Ibrahim Pascha durch eine französische Hülfsmacht 1828.aus Morea vertrieben.— Athen und die Insel Negroponte bleiben noch im Besitz der Türken. Die Stellung des Präsidenten Capo d'jstrias, eines gebornen Griechen, ist bei der allgemeinen Verwir- rung und Erschöpfung des Landes, bei der Abneigung der griechischen Anführer (Capitano's) gegen jede geordnete Regierung, eine überaus schwierige. 1830. Nachdem die Pforte im Frieden zu Adrianopel, 1829. die Freiheit Griechenlands anerkannt hat, wird dasselbe von der Londoner Conferenz, 3. Febr. 1830, zum unabhängigen Staat und Leopold von Sachsen-Coburg (jetzt König von Belgien) zum souveränen Fürsten ernannt. — Als dieser aber der Krone entsagt, bricht in Griechen- land ein allgemeiner Aufruhr aus. Capo d'jstrias, dem Volke durch strenge Maaßregeln verhaßt, wird von dem Bruder und dem Sohne des als Verräther behandelten und in Gefangenschaft gehaltenen Mainotten-Beys, Pietro Mauromicali, 1831, 9. Oktbr., ermordet. 1832. Otto von Baiern, zum erblichen König erklärt, besteigt 1833 den Thron und übernimmt 1835 nach er- langter Volljährigkeit die Regierung.

3. Die Weltgeschichte - S. 106

1835 - Mainz : Kupferberg
10g Franken. P i p i n. W e st g o t h e n. Die Bojtarier, durch die Avaren gedrängt, breiten sich weiter südwärts bis Trident aus, später den Franken 590? unterworfen. Die Herrscherfamilie der Franken versinkt durch innere Entzweiungen in gänzliche Zerrüttung. Elotar I., seit 558 Alleinherrscher. Seine Söhne theilen nach seinem Tode das Reich. Der Haß der Brnnchilde, Siegbert's Gemalin, gegen Fredegunde, Chilpcrich's Gemalin, führt zu Kampf und Mord zwischen den Brüdern und Verwandten, während sie den Avaren 57\, und den Westgothen unter Rcccared 587*) unterliegen. Clotar Ii., der Fredegunde Sohn, besiegt endlich die Partei der Brunhilde, und beherrscht nun die ganze 613. fränkische Monarchie. Sein Sohn Dagobert, geleitet von den Majores domus Arnulf von Metz und Pipin von Lan- den, führt unglückliche Kriege gegen die Wenden (630), und unter seinen schwachen Nachfolgern sinkt gänzlich die königliche Macht. Erhöhter Einfluß der Masores domus. Der Herzog Radulf von Thüringen macht sich frei. Der Major domus E b r nin, an der Spitze der Neustrier, kämpft glücklich gegen die Austrasier; aber nach seiner Ermordung werden die Neu- strier von dem anstrasischen Major domus Pipin von H er- 687. stal bei 8t. Quintia geschlagen. Pipin Major domus in den drei Reichen (Auster, Neuster und Burgund), herrscht willkührlich im Namen des Königs, kämpft gegen Alemannen, «-) Die Westgothen waren arianische Christen und wurden als solche mit den rechtgläubigen Franken in Kriege verwickelt; ihre Könige Ala- rich H- und Amalrich fielen gegen sie; daher ihr Königssitz in Spa- nien (Toledo). Ihre höchste Macht gründet Leovigild ( 573—586), welcher ganz Spanien (die Sueven) mit Portugal unterwarf (nur die Seestädte den Griechen); sein Sohn Reccared (586—601 ) geht zum katholischen Glauben über, daher mehr Einigung im Ganzen, besiegt die Franken. Darauf folgen Kämpfe mit Griechen und Basken rc. bis Re- ceswinth (652—672) durch Milde und Gerechtigkeit Ruhe herstellte. Nach ihm aber neue innere Zerrüttungen. Die gegen den König N ode- rich heran gerufenen Muhamedaner siegen in der Schlacht bei Xeres 711, und machen dem Westgotheu-Reiche ein Ende.

4. Die Weltgeschichte - S. 116

1835 - Mainz : Kupferberg
116 Heinrich Iv. Gregor Vii. ii.c.e.werner von Kyburg; tritt die Mark Schleswig an Kanut Vkn Dänemark ab (Eider — Gränze), gewinnt Burgund; bringt mehre Herzogthümer an seine Familie; übt strenge Gerechtigkeit, — s^ine Gerichtsreisen; Treug-a dei, Gottes- frieden. 1039. 2) Heinrich Iti. tritt mit großer Kraft auf, bekämpft Böhmen und Ungarn, zeigt sich wiederholt streng gegen die Päbste in Rom, sucht die Eroberungen der Normänner einzu- schränken, und verfährt in Deutschland willkührlich mit den Herzogthümcrn, — seine Burg zu Goßlar durch Frohnden. 1056. 3) Heinrich Iv. unter Vormundschaft seiner Mutter; Anmaßungen der Großen; Entführung Heinrichs bei Kaisers- werth durch Erzbischof Hanno von Köln; seine Erziehung bei diesem, und seit 1065 bei Erzbischof Adelbert von Bre- men; seine Abneigung gegen die Fürsten, sein Haß gegen die Sachsen. Otto von Baiern abgesetzt, Baiern an Welf 1070. 1073.Empörung der Sachsen und Thüringer unter Otto von Nord heim, Bischof Bncco von Halberstadt rc. Goßlar überfallen; Heinrich's Flucht; Harzburg zerstört. Rcginger's Beschuldigung. Ausschweifung der Sachsen. Sieg Heinrich's 1075.an der Unstrut bei Langensalza, seine Rache. Pabst Gregor Vii. (Hildebrand) verbietet die Simonie, befiehlt den Cölibat der Geistlichen; Investitur-Streit. Heinrich im Banne, durch die unzufriedenen Fürsten suspen- 1077.dirt, büßt zu Canossa; abgesctzt. Rudolf von Schwa- den König; aber Heinrich gewinnt wieder Anhang; Schlach- ten bei Melrichstadt, Flach heim und bei Gera, wo Rudolf 1081.umkommt; Schwaben an Friedrich von Büren — Hohen- staufen. Gregor in Rom hart bedrängt. Auch Hermann von Luxemburg kann sich nach dem Tode Otto's von Nord- heim, ungeachtet seines Sieges bei Blcichfeld, nicht behaupten. Neigung zum Frieden. Heinrich's trauriges Ende durch die Empörung seiner von den Päbsten verführten Söhne Konrad und Heinrich; er stirbt zu Lüttich 1106, begraben zu Speier 1111.

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 195

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Frankreich unter den carolmgischen Königen. 195 Hemñch I., wieder zu unterwerfen, als die französischen Vasallen 0:3 in dem Herzoge Rudolf von Burgund einen Gegenkönig wider Karl den Einfältigen aufstellten, und in der Gefangenschaft des mit Rudolf verbündeten Grafen Herbert von Vermandois beschloß er auch sein rühmloses Leben. 929 R u d 0 l f von Burgund behauptete den usurpirten Thron in- sonderheit durch Beihülfe des Grafen Hugo von Paris bis an seinen Tod, obschon er fortwährend mit widerspenstigen Vasallen zu kämpfen hatte. Nach seinem kinderlosen Absterben schien Hu- go Graf von Paris die meiste Anwartschaft auf die Krone zu 936 haben; da er jedoch an einem glücklichen Erfolge verzweifelte, un- terstützte er selbst den Hinterbliebenen Sohn Karls des Einfältigen, und so ward Ludwig Ivv als König anerkannt. Man nannte ihn Ii?- oao - tramarinus oder d’Outremer, weil seine Mutter Ogiva mit 054¡=a ihm nach England zu ihrem Vater, Eduard I., geflohen war, dort ls bis zum Tode Karls des Einfältigen blieb, und Ludwig jetzt also über das Meer nach Frankreich kam. So lange der 16jährige Jüngling der Leitung und den Rathschlagen Hugo's folgte, genoß er Ansehn durch diesen. In ein endloses Gewirr von Widerwär- tigkeiten gerieth er aber, als er sich dessen Einfluß entziehen wollte und dadurch in ihm einen vielvermögenden und erbitterten Feind bekam. In seiner Bedrängnis wendete sich Ludwig an den deut- schen Kaiser, Otto?., an seinen Oheim Adelstan, den König von England, und an den Papst Stephan Viii., der die aufrührerischen Vasallen mit dem Banne bedrohete, ohne daß er dadurch sein An- 940 sehn zu befestigen vermochte, und am Ende seiner mühseligen Re- gierung verblieb ihm von Frankreich nur Rheims und Laon, das übrige hatten die zahllosen Grafen und Herzöge zum beliebigen Nuz- zen und Gebrauch an sich gerissen. Ludwig Iv. starb in seinem 33. Jahre durch einen unglücklichen Sturz mit dem Pferde. Sein ältester 15jahriger Sohn, Lothar, folgte ihm in der Regierung. Auch er hing von 9,)4 _ dem Grafen von Paris, Hugo, dem eigentlichen Beherrscher or.o=a Frankreichs, gänzlich ab, dessen Gebiet er noch durch Aquitanien 32 vermehrte. Nachdem dieser 20 Jahre die höchste Gewalt geführt, starb er mit Hinterlassung von vier Söhnen, von denen der älteste, 959 Hugo Capet, Graf von Paris und Orleans, später Herzog von Frankreich ward; der König besaß fast nichts als Laon mit einem kleinen Distrikte. Klüglich entschlug er sich aller Theilnahme 'an den Fehden der Vasallen und bezahlte es mit schwerem Verluste, als er versuchte erst die Normandie und dann Lothringen an sich 002 zu bringen, wo der deutsche Kaiser Otto Ii. verheerend bis Paris 979 drang. Seine Gemahlin Emma soll^ ihn durch Gift hinwegge- räumt haben. Sein Sohn 13 *

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 201

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
England. 201 Eduard der ältere, Alfreds Sohn, bestieg den Thron. 001 — Ein innerer Krieg gegen seinen Neffen Ethelwald, mit dem sich 225=- die umwohnenden Danen verbanden, ward glücklich beendet. Zur ^ Verhütung ähnlicher Bewegungen befestigte Eduard Städte im ' Innern und legte Grenzfestungen an den Küsten an. Von der Normandie aus machten die Normanner einen verheerenden Ein- 918 fall, welchen der König jedoch abwchrte, wobei ihn feine heldenmü- thige Schwester, Ethelsled, Statthalterin voll Mercia, feit dem Tode ihres Gemahls Ethelred, kräftig unterstützte. Dessen Sohn Ath elstan mußte sogleich eine Verschwörung unterdrücken, 025 - deren Urheber einer der Vornehmen, Alfred, war. Da er sich zu 9^1=a einem Reinigungseide erbot, und selbigen zu Rom in die Hände des Papstes leistete, siel er unmittelbar darauf unter heftigen Zuk- kungen zur Erde und starb nach einigen Tagen. Kampfe mit den Danen und wider dieselben füllen beinahe die ganze Regierung dieses Königs. Die noch unbezwungenen Britten in Nordwallis nöthigte ec zu einem jährlichen Tribute von 25,000 Ochsen (?) nebst einer unbestimmten Anzahl von Stoßvögeln und Jagdhunden. Mehrere' seiner Gesetze bezeichnen den Geist der Zeit, wie z. B. daß ein Kaufmann in den Adelstand erhoben wurde, wenn er drei lange Seereisen auf eigene Rechnung gemacht hatte. Athelstan starb unvermahlt, darum folgte ihm sein Bruder Edmund. Auch er harte fortwährend mit den unruhigen g4l _ Danen zu kämpfen. Eigenthümlich war die Art seines Todes. 946=3 Ein berüchtigter Räuber, Leos, setzte sich, als der König ein s Gastmahl gab zu Ehren des heiligen Augustin von Kent, unter vielen Gasten mit an die Tafel des Königs. Als dieser ihn ge- wahrte, befahl er seinem Mundschenken, den Unverschämten zu ent- fernen. Da er sich weigerte zu gehorchen, sprang der König selbst hinzu, faßte ihn bei den Haaren, warf ihn zu Boden, und ward, da er ringend über ihm lag, von selbigem durch einen Dolchstich ins Herz getödtet. Dann erst hieben die Anwesenden den verruch- ten Thater in Stücken. Wegen der Minderjährigkeit seiner Söh- ne folgte ihm sein Bruder Ed red. Kampfe mit den Danen, welche das englische Joch 94« _ abzuwersen strebten, beschäftigten ihn fortwährend. Zugleich setzte 955=3 sich ein Geistlicher, D unstan, ein vollendeter Heuchler, in seiner 9 Gunst fest, der spater zu großen Bewegungen Veranlaffung gab. Da des Königs Söhne noch unmündig waren, ging die Krone bei seinem Tode auf Edwy über, den Sohn seines Bruders Edmund. Seine trefflichen Eigenschaften würden eine glückliche Regierung bewirkt 955 _ haben, wäre er nicht mit der fanatischen und durch den Pöbel 959=3 mächtigen Geistlichkeit in Zwiespalt gerathen, welchen seine Ver- 4 mahlung mit der schönen E l g i v e verursachte, die ihm im vierten Grade verwandt war. Dunstan und Odo, dev Erzbischof von Can-

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 203

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
England. 203 ger Richard Ii., Herzog von der Normandie. Swen starb zwar ioi* bald, allein sein tapferer Sohn und Nachfolger Knud oder Ka- nu t der Große, wirkte in demselben Geiste fort; Ethelred kam nun, auf das Verlangen seiner Unterthanen, nach England zurück, doch seine innere Untauglichkeit vermochte nichts und der Tod wurde ein willkommener Befreier für ihn und sein geangstigtes 1016 Land. Sein Sohn Edmund Jronside setzte den Kamps für sein Erbe so rühmlich fort, daß ihm Kanut den südlichen Theil Englands nebst London zugestand, wahrend er sich mit dem nördlichen begnügte. Allein zwei verratherische Hofbedienten ermordeten den edlen Ed- mund und 25 Jahre blieb England unter dänisch ex Ober- herrschaft. Kanut der Große vermahlte sich mit Ethelreds Ii. Wit- 101g we, Emm a, und bewies sich, durch ihren Einfluß, mild und ge- — recht gegen das eroberte England. Er nahm das Christenthum an, 1036 beförderte selbiges nach Kräften, machte, zur Abbüßung seiner ~ 20 frühem Grausamkeiten, eine Wallfahrt zum heiligen Vater nach 1027 Rom, wo er den deutschen Kaiser, Konrad !?. und den König von Burgund, Rudolf Ml., persönlich kennen lernte. Von beiden wirkte er für seine Unterthanen Befreiung von Zoll und Straßen- geld aus bei ihren Wallfahrten oder Geschäftsreisen. Drei König- reiche, England', Dänemark und Norwegen vereinigte er unter sei- nem segensreichen Scepter; England erholte sich von den erlitte- nen Drangsalen, welche sich nach Kanuts Ableben zu erneuen droheten, denn Harald Harefoot (Hasenfuß, wegen seiner Fertigkeit 103« im schnellen Laufen) bemächtigte sich, trotz der nahem Ansprüche seines Bruders Hardeknud, des Throns. Ein Bürgerkrieg 1030 war nahe, welchen nur das baldige und kinderlose Absterben Ha- — ralds verhinderte, worauf 1039 Hardeknu d in seine Rechte einkrat. Unedel beschimpfte er den Leichnam seines Bruders, drückte das Volk durch schwe- _ re Auflagen, und zeigte eine habsüchtige, kleinliche Gesinnung, so 1041 daß ihm der Haß der Engländer und die Geringschätzung der — 2 Danen bei siinem Tode folgten. Gern kehrte man zur angel- 1041 sächsischen Dynastie zurück und Eduard Iii., der Bekenner, ein Sohn Ethelreds Ii., ward auf den englischen Thron berufen. Sein langer Aufenthalt 1041 in der Normandie und die dort erhaltene Erziehung hatten ihn — seinem Vaterlande entfremdet. Durch eine entschiedene Vorliebe *f für die Sprache und Sitten der Normanner, so wie durch die parteiische Begünstigung derselben bei Besetzung geistlicher und welt- licher Aemter beleidigte er das Nationalgefühl der Engländer und sein Schwiegervater, der mächtige Graf Godwin, fand Anhang genug, um feindselig wider ihn aufzutreten. Zwar befreiete ihn

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 155

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Odoacer und der gleichzeitigen Staaten Gestaltung. 155 Chlodwig, ward sein Nachfolger und der eig en tl i che Be- *si - grün der der fränkis chen Monarchie. Die Erweiterung ^1=a seines kleinen Reichs setzte er sich zum unverrückten Ziele seines Strebens. Doch vier mächtige Völker umgrenzten ihn; südlich die Burgunder, westlich die Westgothen, östlich die Ale- mannen, nordöstlich die Thüringer. Klüglich richtete er sei- nen Angriff auf den minder Mächtigen zuerst. Diesen fand er in den nördlich von der Loire gelegenen Länderstrichen der Norman- die, Jsle de France, Lothringen und Champagne, der letzte Nest des zertrümmerten römischen Reichs, wo aber noch ein römischer Statthalter, Egidius, selbstständig herrschte. Chlodwig ehrte dessen Greisenalter; als dieser aber bei seinem Absterben seinen Sohn Syagrius als Erben hinterließ, warf sich Chlodwig auf 4so ihn, schlug ihn bei Soiffons (486) und bemächtigte sich der nur gedachten Lande. Der Besiegte suchte Schutz bei Alarich H., dem Könige der Westgothen, zu Toulouse. Gebieterisch verlangte Chlod- wig dessen Auslieferung, heimlich eine Weigerung wünschend, zum willkommenen Vorwände eines neuen Angriffs. Allein Alarich lie- ferte feig den Gastfreund aus, welchen Chlodwig hinrichten ließ; des Westgorhen Bekckcgung aber behielt ex einer künftigen Zeit vor. Der unterworfenen Bevölkerung ließ er die herkömmliche Verfas- sung, denn Mäßigung gegen die Besiegten war bei ihm eine weise und stets befolgte Regel. Hierauf wendete er sich gegen die Thü- ringer. Wegen ihrer wiederholten Verheerungendes fränkischen Gebiets bekriegte er sie und legte ihnen einen Tribut auf. Das 491 schöne Burgund fesselte seine Blicke. Er warb um die Hand der männlich kühnen Clotilde. Ihr Oheim, Gundobald, hatte 49z ihren Vater, Chilpe rich, meuchlings aus dem Wege geräumt und hielt sie selbst zu Lyon unter strenger Obhut. Zögernd nur willigte er in ihre Vermählung, und wuthentbrannt verabfolgte er an Chlodwig ihre von diesem nachgeforderten Schätze, welcher einen feindlichen Angriff auf Burgund nur darum verschob, weil er eben einen Kamps gegen die,Alemannen wagen wollte. Bei Zülpich (Tolbiacum), im Herzogthum Jülich, kam es zu einer- hartnäckigen Schlacht, wo Chlodwig endlich Sieger blieb; Speier, 490 Worms, die Rheinpfalz, kamen unter seine Botmäßigkeit. In demselben Jahre ließ er sich, aus Zureden seiner Gemahlin Clo- tilde, einer Christin, und des Bischofs Remigius zu Rheims tau- fen, und zwar nicht nach dem arianischen, sondern catholischen Lehrbegriffe, weshalb ihm der Papst Anastasius den auf die nach- folgenden französischen Könige vererbten Titel des allecchrist- lichsten Königs beilegte. 6000 Franken nahmen mit ihm die Taufe an, so wie auch seine Schwester Audoflede, die nach- malige Gemahlin Theodorichs des Großen, Königs der Ostgothen. Jetzt gedachte Chlodwig auch des churgundischen Gundobalds wie- der. Ein Zwist waltete ob zwischen diesem und seinem Bruder

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 157

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
jtboacer und der gleichzeitigen Staaten Gestaltung. 157 pin von Landen, der eigentliche Stammvater der caro- lingischen Könige, und Arnulf, Bischof von Metz, leiteten die - Regierung für den tragen Chlotar, erhielten Ordnung, und so ging das Reich noch ungetheilt auf dessen Sohn Dagobert über, om der mit Weisheit regierte, so lange ihm jene zwei trefflichen Rath- n-c^* gebet- zur "Seite standen, aber in seiner ganzen, verächtlichen Blöße erschien, als Arnulf starb, und er sich Pipins Einstusse entzog. Nach seinem Tode entstanden wiederum zwei Reiche-, Austra- 638 sien, wo der unmündige Siegberr 111. unter Pipins Vormund- schaft regierte, und Neustrien mit Burgund, unter Chlodwig U. Neue Unruhen und neue Verwirrung; P i p i n von Landen starb und Chlodwig I!. brachte, nach dem Absterben seines Bru- eaa ders Siegbert Iii., das ganze Reich an sich, das er aber nach 055 einem Jahre schon auf seinen Sohn Chlotar Ul. vererbte. 656 Doch die Austrasier verlangten einen eigenen Regenten, erhielten C hilde rich 11., den Bruder des Königs, welcher nach besten Tode das getrennte Reich abermals verband, doch mußte er gestat- G70 ten, daß Neustrien und Austrasien jedes durch einen besonder» Ma- jor Domus verwaltet werde, denn diese Verweser besaßen jetzt schon die eigentliche Macht, nicht die werthlosen Schattenkönige. Chil- derich 1!., ein feiger Tyrann, fiel durch Meuchelmord; dessen Bruder Theodorich !!I. gelangte zwar auf den Thron, doch 673 die Austrasier kämpften wider ihn unter ihrem tapfer» Major Do- mus Pipin von H erstall, einem Nachkömmlinge Pipins von Landen; in der Schlacht bei Testri, an der Somme, besiegte dieser den König, verfolgte ihn bis Paris und gezwungen ernannte 687 Theodorich 111. Pipin von Herstall zum erblichen Major Do- mus der drei fränkischen Reiche Austrasien, Neustrien und Burgund. Als solcher waltete ec 27 Jahre nach Willkühr. Vier Könige wechselten in dieser Zeit, bedeutungslos für den Staat, und als Pipin selbst starb, folgte ihm sein rüstiger Sohn Karl 7u Martell als Major Domus; doch mußte sich selbiger seine Würde mit dem Schwerte erkämpfen, denn erst nach der Schlacht bei Cambray erkannte ihn der König Chilperich 11. an. Karl umstellte in ihn mit Aufsehern, wie einen Gefangenen, verfuhr nach dessen baldigem Tode eben so mit seinem Nachfolger T h e o de ri ch Iv. 720 und war der wirkliche Monarch des fränkischen Reichs. Straff hielt er die Zügel der innern Verwaltung, loser waren die Bande nach außen, denn die Alemannen, Baiern, Sachsen und Friesen machten wiederholte, nicht unglückliche Versuche, sich der fränki- schen Oberherrschaft zu entziehen. Das größte Verdienst erwarb sich Karl Martell nicht blos um Frankreich und seine Zeitgenos- sen, sondern um ganz Europa urrd alle folgende Geschlechter durch die Besiegung der Araber bei Tours. Von Spanien aus versuchten diese Mahomedaner auch die übrigen christlichen Staaten ?32 zu überschwemmen unter ihrem Anführer Abdarrhaman; doch die-

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 158

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
158 Fünfter Zeitraum. ser bezahlte seine Kühnheit mit dem Leben, und als die Araber -37 oder Mauren fünf Jahre spater einen nochmaligen Einfall wagten, i. Ch. so fühlten sie den kräftigen Arm Karl Martells noch nachdrückli- cher: denn nur wenige entkamen und niemals kehrten sie seitdem wieder. Der Sieger von Tours hoffte mit dem Königstitel belohnt zu werden, darum ließ er den, durch Theoderichs Absterben, erle- digten Thron vier Jahre lang unbesetzt; doch der Tod ries ihn -41 selbst ab, und nur über seine Würde hatte er zu Gunsten seiner drei Söhne verfügen können. Pipin der Kleine vollendete, was langst vorbereitet war; er stieß den letzten Merovinger, Chil- de ri ct) i 11., vom Throne, schickte ihn in ein Kloster zu St. Omer und machte sich, mit Beistimmung des Papstes Zacharias zum -Li Könige der Franken, über welche er, als solcher, 16 Jahre mit ungeschwachter Kraft bis an seinen Tod herrschte. Seinen zwei Söhnen, Karl und Karl man, hinterließ er 768 bei seinem Absterben den neu errichteten Thron. Die Alemannen, ein weitverzweigter, germanischer Völ- kerbund, wohnten vom Bodensee nach dem Oberrhein, der Donau bis an den Main und die Lahn hin. Schon zu Anfänge des drit- ten Jahrhunderts beunruhigten sie das römische Reich von Zeit zu Zeit, denn Caracalla kämpfte zuerst wider dieselben (211), ohne sie zu besiegen; Severus, Maximinus trieben sie zwar zurück, al- lein wahrend des innern Zwiespalts vor Constantin dem Großen bemeisterten sie sich der Gegenden zwischen Straßburg und Mainz, und durch die Völkerwanderung verbreiteten sie sich über ganz Hel- vetien. Chlodwig brach ihre Macht durch den Sieg bei Zülpich (496); unter seinen schwachen Nachfolgern erholten sie sich aufs Neue, bis spatere Umwandelungen andere Abgrenzungen unter ihnen herbeiführten durch die Entstehung der Herzogthümer Schwaben, Baiern, Franken, Burgund. Die Baiern, Bajoarier, wohnten jenen östlich bis an den Lech; gleichfalls ein tapferer Stamni, deren in den folgenden Ge- schichten öfters Erwähnung geschieht. Der Thüringer Reich umschlossen der Rhein, die Donau, Böhmen und Sachsen. Nach des Königs Basinus Tode theil- ten seine Söhne Balderich, Hermanfried und Berthar das Reich (500 n. Eh.). Hermanftieds Gemahlin, Amalberga, verleitete ihn zur Ermordung Berthars; er kämpfte auch feinen zweiten Bruder, Bal- derich, darnieder in Verbindung mit Theodecich, König von Au- strasien (520). Da er aber den Raub mit diesem nicht theilen wollte, so überzog ihn Theoderich mit Krieg, besiegte ihn in zwei Hauptschlachten an der Unstrut, (527) lockte ihn endlich nach Zül- pich (531), und ließ ihn dort tückisch von einer hohen Mauer der Burg hinabstoßen, als Hermanfried sich dessen nicht versah. Thüringen ward hierauf getheilt zwischen den Franken und den ih- nen verbündeten Sachsen,
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